Düster-Beer

 

Mal sagen, die 1L-Pulle für den großen Durst und großes Portemonnaie da 3,- Euro Pfand pro Flasche fällig werden. Des plattdeutschen mächtig, erkennt der einheimische sofort: ein Teekesselchen-Begriff als Markenname: Beer = Bär und Bier. Den Zusatz "Dat Beer dat Spoß mookt" (=das Bier, das Spaß macht) ist ebenso doppeldeutig zu sehen; einfach mal einem Selbsttest unterziehen und an Freunde etc. ausschenken und staunen :) Schlichtes Pergamentetikett mit einer bärähnlichen Tierfigur - immerhin farbig, sieht wie per Laserdrucker ausgedruckt aus.

Geruch: nach Sauerkirschen, leicht hopfig. Für ein Schwarzbier tolle Färbung, sehr dunkles Braun, dazu nicht ganz klar. Kohlensäure kann ich wegen der typischen Brackwassertrübung nicht erkennen. Schöner Schaumaufbau, der sich jedoch für so ein Bier nur leicht überdurchschnittlich lange im Glas hält. Die Steife des Schaums ist OK, Creme und Porenbildung könnten einen Tick besser sein.

Der Antrunk ist auch bei diesem Bier nichts für schwache Nerven. Betont säuerlicher Geschmack mit verhaltenem Röstmalz, in etwa so wie kalten schwarzen Kaffee anstatt mit Milch zur Verdünnung mit Sauerkirschwasser (das was nach der Entnahme der Schattenmorellen aus dem Einweckglas übrig bleibt) auffüllen. Sich verstärkendes kirschiges Aroma im Mittelteil, immer unterwandert von milden Röstmalzen. Im Abgang mischt noch ein wenig Malzsüße das gewöhnungsbedürftige Aroma auf. Sauerkirschiger, röstmalziger, angehopfter Nachhall. Wer sich an den Geschmack gewöhnt hat und ihn akzeptiert den erwartet ein so sicherlich einzigartiger Biergenuss. Schmeckt mir einen Tick besser als sein heller Seelenverwandter.

 

Bilder (anklicken öffnet ein Riesenbild!):

 

 

Test (c)03.08.2006 by Der Bierfürst